Petition
Petition für ein Ende der privaten (ie. non-public) Weblogs auf Antville.org.
Ein privates Weblog auf Antville.org, mehr noch: ein privates Weblog an sich ist ein Paradoxon.
Vielleicht der eindeutigste Unterschied zu einem Tagebuch: Man legt sein eigenes Tagebuch nicht auf einen Stapel aus Tageszeitungen, Büchern und Manuskripten im Caféhaus. Zur freien Entnahme.
Auch nicht, wenn es mit einem billigen Schloss bestückt, mit einem vierstelligen Zahlencode (1234) gesichert oder in Geheimschrift abgefasst ist.
Man erinnert sich wehmütig an Zeiten, als Tagebücher in anderen als den eigenen Händen tiefe Bestürzung beim Verfasser (in einem hermaphroditischen Sinn) hervorgerufen haben.
Und sind Weblogs nicht eher doch ein Antipode zum Tagebuch? Die Veröffentlichung des fälschlicherweise der Öffentlichkeit Entzogenen und nicht die verfälschende Selbstenteignung des Privaten? Die Restauration einer Öffentlichkeit, wo sie hingehört, aber nicht mehr hinkommt? Die Wieder-Instandbesetzung des öffentlichen Raums und nicht der Ausverkauf nein: die Verschrottung der sowieso schon geschundenen Intimsphäre?
There is no such thing as private publicity. OR: There is no such thing as public privacy.
Ja, ich bin dafür: für ein Ende der privaten Weblogs auf Antville.org. Zumindest nach einer Gnadenfrist. Der Mechanismus ist schon eingebaut, man müsste ihn nur noch aktivieren...
kris
wenn jemand ein privates forum haben will, dann soll er eine mailingliste nehmen.
andererseits frage ich mich, ob ich solchen kinderkram hier: boob.antville.org in meiner nachbarschaft haben will. wobei mich nicht die nackten frauen stoeren, als das bloede pubertaere gequatsche.
supatyp
erledigt sich von selbs
InnocentX
100%ige Zustimmung.
ute
bin ich ein Ferrari ...
InnocentX
Du bist doch schon groß und siehst nich aus wie 'n Ferrari.
großstadtneurotikerin
definieren sie privater weblog und das andere was gemeint wird. also blogen nur um auf andere seiten zu verweisen und auf andere verlinken ? hm ich hab so richtiges bloggen noch nie verstanden.
tobi Verwaltung
Wenn ich mich entschließen würde, Sätze wie diesen hier nicht mehr der Öffentlichkeit preisgeben zu wollen, dann würde ich ihn mit größter Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht übers Web zugänglich machen. Auch nicht mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen als Passwortschutz wie hier auf Antville.org.
Vielleicht sollte es auch einfach mal irgendwo groß hingeschrieben werden, dass wohl jeder Weblog-Service mind. einen Administrator autorisiert hat, der auch das noch-so-privateste vom Privaten lessen können muss. Natürlich ist das Vertrauenssache. Aber ist das wirklich noch privat?
Worauf ich hinaus will ist, dass man sich immer gut überlegen sollte, was man sagt und schreibt. Für e-mails, Weblog-Stories und eigentlich alle Internet-Inhalte gilt das erst recht. Ich weiß auch nicht, ob mir das immer gelingt. Aber ich ermahne mich so oft es geht.
großstadtneurotikerin
irgendwie bekriegen sich viele auf ant. das ist mir aufgefallen und dich dacht immer kriege wären schwer out. bekräftigt wird dass dann durch demonsttration von privatlogs, wobei das demonstrieren für manche schon eine genugtun ist für was weiss ich was...
InnocentX
Niemals. Ich bin die Ruhe in Person. Echt.
Ich muss jetzt leider gehen, meine Nase stößt am Monitor an.
tobi Verwaltung
Hey, hey, Blogger Hey, Blogger, hey Du bist am Weblog dra-han Du denkst nicht nach Und schreibst ihn dann Den Thread der Dir gefä-hällt Nananana, nanananana-nana Blogger! Hey!
ute
Wer bekriegt sich hier?
schlampi
das kommt auf twoday sicher auch noch.
tobi Verwaltung
Sonst sieht das ja aus, als wäre das alles nur Herumgealber.
großstadtneurotikerin
ich lach mich tot, die posaune dröhnt im ohr..
InnocentX
Die Petition geht noch unter.
alpha
dagegen möchte dazu nur eines sagen 2 meiner leser die auf antville bekannt sind, freuten sich, am nonpublic ihre meinung ungesehen kundtun zu können das heisst ich müsste die einträge anderer soweit löschen, dass keiner sein vertrauen an mein log missbraucht sieht. wenn bei der petition rauskommt dass das rote knopferl gedrückt wird, dann muss ich mich dieser meinung der mehrheit halt beugen. schade um die offenheit schade um die möglichkeit eines selektierten publikums ich kenne beides und bin zum schluss gekommen privacy ist viel mehr wert als zugriffe.
InnocentX
Ach ja, die hatten auch so Posaunen. Stimmt.
Wie ich sehe verstehen manche immer noch nicht den Unterschied zwischen non-public und ungesehen. Da kamma nix machen.
kantel
Obwohl ich durchaus Sinn ein einem "non-public" Weblog sehe. Wenn man z.B. ein Weblog als Diskussionsforum für ein gemeinsames Projekt (sei es ein Web- oder ein Buchprojekt nutzt), stellt man oftmals Material dort hinein, das man aus Urheberrechtsgründen nicht unbedingt veröffentlichen darf. Und man diskutiert Varianten dort, die man u.U. auch nicht öffentlich diskutieren möchte. (Wir betreiben am Institut aus diesen Gründen diverse solcher Seiten, die nur instituts-intern zugänglich sind.) Auch macht es z.B. Sinn, ein Projektblog für ein Gemeinschafts-Blog (wie z.B. den Rollberg) zu haben, in dem man Redaktionsinterna diskutiert.
Aber Antville ist ein kostenloser Service mit begrenzten Ressourcen. Hier sollte ein gegenseitiges Geben und Nehmen bestehen und nicht ein Abschotten.
Wer also ein "non-public" (ich scheue aus der bisherigen Diskussion den Ausdruck "privat" -- er scheint erheblich vorbelastet zu sein) Weblog will oder auch braucht, sollte dies besser auf seinem eigenen Server tun.
alpha
gegenargument ich hatte kurz mailcontact mit einem nonpublic, der hat das für geschäftliche projekte verwendet wenn solcherlei logs nun allgemein zugänglich sind, würde das einige geschäftsgeheimnisse gefährden wenn ich nun an die 600 storis denk die in 1 jahr entstanden sind, und ich wär geschäfts frau und müsst die durchforsten, dann müsste ich wohl tabularasa machen und alles löschen
Chronistin
Bin sehr dankbar, dass Herr kantel ;) hier einmal triftige Gründe für non-public weblogs genannt hat. wollte das selbst schon am nachmittag tun, bevor mich eine mittlere Katastrophe davon abgehalten hat. Weitere triftige Gründe sind: Menschen, die unterwegs sind und stories / outlines von überallher festhalten wollen (die möglicherweise für größeres gedacht und deshalb einstweilen noch nicht öffentlich sind; ich selbst habe dafür unpublizierte stories innerhalb publizierter weblogs verwendet) und dinge, die man in überschaubarem rahmen halten möchte (siehe LeSofaBloggers Lesekreis).
Ich denke außerdem, dass das Argument mit den begrenzten Ressourcen nicht greift; schließlich gilt (wenn ich das halbwegs richtig vestanden habe): Je weniger Zugriffe, desto weniger Ressourcenverbrauch.
Bleibt die Frage nach dem Rechtlichen, i.e. die Überwachung der Inhalte. Hier bezieht sich die (mir) bekannte Rechtssprechung auf "öffentliche Inhalte", wodurch "private" Weblogs ohnehin nicht betroffen sind.
Also, unterm Strich: Die Chronistin sagt "ja" zu nonpublic weblogs (obwohl sie selbst nie ein solches geführt hat). Sorry, Tobi, ich glaube, du liegst falsch.
fussgaenger
"Persoenliches Tagebuch" nennen, solange es offen ist, oder?
Ausserdem, das mit den Admins ist kein Argument, wenn ein Admin wirklich nix besseres zu tun hat, als private Weblogs zu lesen und vielleicht noch was drueber auszuplaudern (egal, ob im Kaffeehaus mit anderen Bloggern oder gar in einem oeffentlichen Blog), dann muss er schwer unterbeschaeftigt sein und ausserdem nicht ganz verstanden haben, was es im Internet so mit Privatspaehre auf sich hat. Sowas auszuplaudern ist fuer mich aehnlich wie E-Mails anderer zu veroeffentlichen (wenn das ein Admin macht, hat er eh ein paar Probleme am Hals) oder auch nur drinnen rumzustochern. Sofern er irgendwo an einem Platz sitzt, wo er das kann.
Ich versteh auch nicht ganz die Probleme hinter privaten Blogs, das Argument, dass man dann gefaelligst woanders hingehen soll und dafuer zahlen, das klingt mir so als wuerde langsam angedacht werden, antville insgesamt nicht mehr gratis zu belassen. Dann koennte man das aber auch anders sagen, statt es leise einschleichen zu lassen.
tobi Verwaltung
Was glauben Sie: muss ein Adminstrator nicht ab und zu in die von ihr gehosteten Weblogs reinschauen, um ihrer Sorgfaltspflicht (oder irgendso einem juristischen Umstand) nachzukommen?
Was sich hier anscheinend viele nicht vorstellen können: kostenloses Weblog-Hosting kostet die "Macher" nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Das mit dem Geld kann man vielleicht sogar noch regeln (mit Glück), das mit der Zeit ist schwieriger.
Und wenn es dann um Anrufungen als Schiedsrichterin oder Weblog-Löscher geht, dann hat man als Administrator wohl bald einmal genug. Wie ein Sack Flöhe hüten. Jetzt sag bloss jemand "selber schuld", ich könnte es ihm nicht einmal verdenken.
jeanluc
ich habe die software nicht geschrieben, ich pflege sie nicht, ich habe nicht den server aufgesetzt.
es ist ein umsonst angebot aus dem internet. es geht auch nicht drum, was ist ein log und was nicht, sondern nach den vorstellungen der organisatoren. dat is deren ding, deren baby.
wenn mir das nicht paßt, muß ich mir halt ne alternative ausdenken.
ich persönlich denke, wenn man was im internet macht, muß man immer bedenken, daß es jeder finden kann. der sinn des mediums ist nunmal, daß es jedem auf der welt zugänglich ist - das ist ja auch das schöne daran. wenn ich was geheim halten will, schreib ich das nicht ins web, sondern schick mail.
und mit der gegenseitigen rumhackerei ist sicher keine idealistische erfüllung für das engagement der organisatoren, eher ne peinliche katastrophe. und somit sind verschlossene weblog-zirkel auch nicht so open source kompatibel.
mutant
sehr schoen gesagt, herr kollege!
kohlehydrat
klopfklopf an ihre wohnzimmer tuer.... darf frau eintreten? :)
diestimmeausdemhintergrund
(1395:1353). Ansich schon eine sehr erstaunliche Zahl... Ich kann zum einen die Aufregung der User verstehen und andererseits die Befürchtungen der Betreiber. Wie soll man den Content von 1400 Logs auf rechtlich bedenkliches Material überprüfen? Public Logs "bereinigen" sich von selbst durch die Anwesenheit der Öffentlichkeit. Andererseits kann ein eingeschränkter Zugang für Projektarbeiten sehr sinnvoll sein (Mailinglists finde ich ab einer gewissen Grössenordnung unübersichtlich). Aber ich kann mich erinnern, dass diese Diskussion schon einmal vor gut einem Jahr stattgefunden hat (weiss nur mehr nicht wo) und damals gabs glaub ich den Kompromiss, dass dieses Feature nur selektiv von den Betreibern vergeben werden soll. Was wurde daraus?
jeanluc
wenn ich ein projekt hab, muß ich mich auch um finanzierung und kommunikation kümmern und kann nicht auf den freiwilligen einsatz von idealisten bauen.
jeanluc
wir haben hier nix zu diskutieren, das obliegt uns nicht.
tobi Verwaltung
Seit 1. Januar 2003 wurden
473750 Weblogs aktualisiert,90125 davon sind non-public. Das will zwar auch nichts heißen, aber es passt zu den oben genannten Zahlen (bzw. eben nicht).schlampi
aber weil faul tu ich copypasten:
es ist als ob einem das tagebuch feedback gibt. (dafür hätt ich in der pubertät viel gegeben ;-)
ich schätze das sehr und sehe mich in keiner weise dazu veranlasst das aufzugeben.
reaktion auf "ihr arbeitet eh zusammen" und "na dann tut s halt mailen": 2) 1 der beteiligten personen arbeitet mit mir zusammen. dennoch fehlt mir das interesse über ein grossraumbüro hinweg intimes zu besprechen.
ebenfalls geht mir die rudelmailerei auf die nerven. wegen 1 unterhaltung zwischen 5 personen die box mit dem immergleichen vollgestopft zu bekommen ist nicht das wahre.
so, jetzt steht s da auch - und aus.
tobi Verwaltung
Es gibt eh nur public und pubic Weblogs.
kerleone
Ich wäre auch gegen Privatblogs, wenn es denn tatsächlich einen Engpass geben würde. Aber seit der Servererneuerung läuft es doch ganz gut. Obendrein verbrauchen die Privatlogs vermutlich am wenigsten Ressourcen. Die Neuanmeldung ist gestoppt, also kann man es doch einfach beim Status Quo belassen.
Wenn man diesen "Nutzen für die Öffentlichkeit" weiter diskutiert, kommt man schnell zu der (unbeantwortbaren) Frage, welche öffentlichen Weblogs denn einen wie großen Nutzen für die Gemeinschaft haben. Mein Ethnolog richtet sich auch an einen Spezialkreis. Obwowhl öffentlich, könnte die Antville-Community da auch schnell einen Aussonderungsantrag stellen.
In der momentanen Situation verstehe ich diese Petition also nicht.
jeanluc
internet ist meistens stark zielgruppenspezifisch. aber grad das zeichnet das medium aus, mit welchem medium hat man mit einem speziellen thema solch eine erreichbarkeit.
internet ist nach wie vor ein informationsmedium, ein öffentliches archiv.
jeanluc
außerdem, gedanke kam mir grad bei elg.ant, ist die software hier so klasse, daß es ein jammer ist, sie zu verschließen.
ich dachte immer, ach cursor, wat soll ich mit 1 weblog. dann doch mal angemeldet und mal dran rumgeklickt. und ganz schnell gemerkt, das ist eine feine sache. das ist einfach schlüssig und durchdacht und perfekte performance. und ich hatte null ahnung von blog-nutzung!
wenn ich mir so andere blog-software ansehe, fallen mir direkt die ganzen nachteile auf. und das ist ein punkt, das ding zu benutzen macht einfach spaß. es ist ein super werkzeug, nahe an der echtzeit-nutzung.
alpha
so kann ich schlampi wieder nur rÄcht geben ein nonpublic ist wie ein diary das feedback gibt denn kaum jemand kann so gut wie ich bezeugen, wie sehr es einem zum verhängnis wird, tiefseelige nächtliche gedanken einzuklopfen und sie am übernächsten tag als strick um den hals serviert zu kriegen ich gönn andren ihr stammcafe und hab mein eigenes und seit das nonpublic ist hab ich dort NIE NIE NIE irgendwas löschen müssen weiters binich der meinung dass ein admin, wenn er was 'aufreisst' durchaus die obliegenheit hat, sich darum zu kümmern, und wenn er das nicht schafft soll er bei den cyberleichen comments disablen interessant auch tobis zahl von nur 490 aktualisierten logs seit jänner. es ist schad um all die logs von denen die schleissigen admins sogar schon das passwort verschludert haben. ein antville ist was kostbares und sicher nicht NIX wert nur weils nix kostet es kostet die betreiber zeit und das sollten wir ihnen honorieren indem wir logs nicht aufreissenund dann brach liegen lassen, was aber wiederum nur meine persönliche meinung darstellt. thema MAILLISTEN: ich bin bei 2-3 mail listen dabei entweder sie müllen - es ist zu viel oder sie versumpfen. nur auf einem weblog mit comments kann diskussion wirklich leben.
tobi Verwaltung
Finde ich nicht wenig. Das war auch schon so, als Adele die Puste ausging (wg. des anderen Counts, wenn Sie sich erinnern).
schlampi
deine zustimmung in ehren - aber hier die admins anzugreifen kann nicht der weg sein. wir zahlen keinen cent hierfür. wir opfern nicht unsre zeit und unsre nerven. wir warten nichtmal unsre bilddateien.
folglich halte ich es für eine frechheit, die wenigen leute die sich diese arbeit antun, hier anzugreifen und gar etwas einzufordern.
wären es vorschläge gewesen - okay, reden kann man über alles. aber diesen tonfall "billige" ich nicht.
alpha
nach durchlesen schlampis und fussgängers beitrag ist mir sehr wichtig abzuklären als was hier ein admin definiert wird meines erachtens ist es jemand der als admin auf einem log geschaltet ist nicht aber der betreiber es scheint mir nach fussgängers beitrag aber den anschein zu erwecken, dass fussgänger das word admin verwendet, dahinter aber die betreiber versteht, also robert - henso - tobi.
eine erklärung der begriffe wär hier sehr wünschenswert was also als was gemeint ist, weil anderenfalls unangenehme missverständnisse wie eben geschehenes zw. schlampi und meiner wenigkeit auftreten können.
EDIT: eben folgende frage von anonym am alpha.ant aufgetaucht: 'ich bin ja manchmal schwer von begriff, deshalb meine frage an dich...können die betreiber von antville in ein non-public rein oder wie ? irgendwas verstehe ich da nicht ! und warum jetzt, was soll das ?' - by ANON. wäre interessant zu wissen. btw - ihr habts eh ka zeit rumzugucken, also für mich wärs ka prob.
fussgaenger
ist es aus dem Zusammenhang klar, dass in dem Fall mit Admins die Betreiber gemeint sind. Weil der Admin selbst, der in sein eigenes Weblog rein kann, auch, wenn es geschlossen ist, waere wohl kaum eine Art Sicherheitsrisiko. Nicht oeffentlich kann ja nicht heissen, dass ich meine eigenen Eintraege nicht mehr lesen darf. ;-)
alpha
wieder zum thema zurückzuführen, wenn ich darf tobi stellte nämlich die frage Es steht keine Entscheidung an, aber ich möchte gern noch ewig und vier Tage hören, was non-public Weblogs bedeuten können. Sofern Sie erlauben... ;-) ich versuche in aller bescheidenheit zusammenzufassen, wenn ich das hier darf.
InnocentX
simons
Wenn ich so den Ausgangsartikel lese, an den alle Kommentare anknüpfen, so drängt sich mir unwillkürlich eine Frage auf: Habe ich Sie missverstanden, oder lautet Ihre Argumentation zusammengefasst etwa: Non-Public-Weblogs sollten schon allein deshalb unzulässig sein, weil man nicht alles mitlesen kann / darf?
mutant
non-public weblogs verfuehren dazu, dinge von sich zu geben, die man so oeffentlich nicht sagen wuerde. da sich der kreis der dort mitlesenden zwischen null und unendlich bewegen kann, kann von wirklicher nicht-oeffentlichkeit keine rede sein. sollte nun jemand in einem solchen kreis angegriffen, verleumdet, etc werden, hat er/sie keine moeglichkeit, sich dagegen zu wehren. nun koennte man argumentieren, dies sei irl auch nicht anders, dh clique a laestert ueber person x aus clique b, diese weiss nichts davon. natuerlich wird irgendwann jemand aus clique a anderen davon erzaehlen, das ganze wird in clique b ankommen und person x erfaehrt davon. anders als bei einem non-public weblog kann nun aber person x zum treffpunkt von clique a gehen und diese konfrontieren. hier geht das nicht, man kann bestenfalls im eigenen (public oder non)weblog sich darueber aufregen. das ist unbefriedigend. wenn alles offen ist, funktionieren die selbstdisziplinierungsmechanismen im allgemeinen besser, sozialhygiene und so, sie wissen schon.
tobi Verwaltung
Ich weiß nicht, ob ich da missverstanden wurde, jedenfalls würde meine Zusammenfassung der Argumentation so nicht lauten. Und jetzt bitte nicht "wie denn dann?" fragen. Jedenfalls lehrt mich meine Erfahrung, dass ich non-public Weblogs lieber erst gar nicht lesen mag. Danke für die Aufmerksamkeit.
simons
Ich empfinde jede Wahlmöglichkeit - auch ein technisches Feature - als Freiheit für den Anwender.
Und wenn es sinnvolle Anwendungen dafür gibt - und davon gibt es eine Menge mehr als bisher hier angesprochen wurden (z.B. vorübergehende Abschaltung in einer Vorbereitungs- oder Umbauphase, vorläufige und ungeordnete Materialsammlung für Projekte, die so niemanden interessieren und nur die Community zumüllen, ...), so sollte jede Einschränkung reiflich überlegt und gut begründet werden - und vor allem möglichst nur dann erfolgen, wenn eine Notwendigkeit hierzu besteht.
Welche Gründe Leute hier haben mögen, ein Weblog ganz oder vorübergehend offline zu schalten, sollte deshalb meiner Meinung nach allein deren Sache sein (und allenfalls Antville etwas angehen), solange sich das im legalen Rahmen hält.
Die Leistung von Antville ist unbestritten. Aber sie war meines Wissens (anders als bei twoday) nie verknüpft mit der Gegenleistung, Inhalte von Weblogs zwangsweise zu veröffentlichen (weshalb dort Non-Public-Blogs meines Wissens auch nur in der höchsten Pay-Kathegorie zugelassen werden). Dagegen sollte doch wohl die möglichst vielfältige Erprobung und Nutzung der Helma-Software in der Praxis im Vordergrund stehen - zu der aber eben auch Non-Public-Bloganwendungen gehören.
Wenn also ein Anknüpfungspunkt für Weblogbeschränkungen gesucht wird, dann könnte es allenfalls die "Nichtnutzung" sein - sie ist aber sicherlich nicht davon abhängig, ob ein Weblog public oder non-public ist. Vielleicht sollte man sogar inaktive Blogs nach einiger Zeit "non-public" schalten, damit man dann bei den verbleibenden weiß: da ist wirklich noch was los ...
tobi Verwaltung
Schreiben Sie dann auch noch ein paar Zeilen zur Freiheit der Betreiber? Das luxemburgsche Bon Mot heißt jedenfalls nicht "Freiheit ist die Freiheit des Anwender-Denkenden".
Sie können gern folgende Schlüsselbegriffe verwenden: kostenlos, Freizeit, Alternativen. Ach ja, ich vergass beinah: Selbstausbeutung.
woenzl
wollte nebenbei einmal darauf aufmerksam machen, daß einige Kulturwissenschaftler davon ausgehen, daß das 'Private' eine 'Erfindung des 19. Jh.' sei (ich möchte dem nur insoweit NICHT zustimmen, als da ich meine Überlegungen hierzu als noch nicht ausgereift genug ansehe...) und etwas mit 'Zivilisationsprozess' zu tun hat. Und insofern glaube ich, daß es gewisse Tätigkeiten und Bereiche des menschlichen Lebens und Verhaltens gibt, die traditionell als privat bezeichnet werden (zB was Körperlichkeit betrifft) und somit auch immer 'privat' sind. Eine Manifestation solcher Inhalte in Geschriebenes ist für mich grundsätzlich bereits 'ein Schritt' in die Öffentlichkeit, aus dem Kopf (Bewußtsein) eines Menschen hinaus. Und jede geschriebene Intimität bewegt sich somit automatisch in einer Zwischenwelt, einem Bereich der privat und öffentlich gleichzeitig ist. Das sollte allen Bewußt sein, allen die Tagebücher schreiben, Briefe an sich selbst, Weblogs oder autobiographisch motivierte Lyrik, etc. Außerdem muß man ja eigentlich davon ausgehen, daß man praktisch niemals ausschließen kann, daß jemand anderes das liest, was man selbst geschrieben hat, wenn man nicht das Geschriebene zerstört, bevor es ein anderer gesehen hat oder es bis zu diesem Zeitpunkt ständig 'im Auge hat'...
betablogger
ich weiß nicht, ob Erfindung das richtige Wort ist (oder anders gesagt: ob es eine "Erfindun" war, das ist halt auch eine methodische Vorentscheidung). Auffällig ist, dass es ab dem 18. Jh. einen "häuslichen" Bereich gibt, in dem sich soziale Praktiken dezidiert vom öffentlichen Leben unterscheiden - und der auch als solcher markier wird. In der frühen Neuzeit waren solche Unterscheidungen nicht wirklich notwendig. Vor dem 18. Jh. gab es im engeren Sinn auch keinen privaten Körper. Der Hygiene-Diskurs, wie er unser Körperbild heute prägt, ist auch erst mit der Aufklärung entstanden.
Ein schlaues Werk zu diesem Thema ist vor einigen Jahren erschienen, das vor allem allen McLuhanianern gefallen muss: "Körperströme und Schriftverkehr" von Albrecht Koschorke.
alpha
wir hatten ja auf diesem ihrem thread die diskussion über die öffentlichkeit von weblogs nun erfuhr ich heute per mail folgendes alpha.antville.org ich habe sie extra als member freigeschalten, um ihnen hiermit zu symbolisieren, dass alpha nix zu verstecken hat, ausser von einigen nicht gelesen werden WILL (zu denen gehört zufälligerweise diese eine ihre kollegin, welche mich ehrlich- und dankenswerterweise) darüber in kenntnis gesetzt hat. welchen sinn hat verschließen eines logs, wenn dann doch eine x-beliebige .ant in jedes log kann, ebenso wie ein betreiber-administrator?? ich ersuche Sie dringendst um eine antwort.
tobi Verwaltung
Ein non-public Weblog auf Antville.org können Host-Administratoren (ie. Betreiber von Antville.org), Site-Administratoren (ie. Besitzer) sowie die von einem Administrator auserwählten Mitglieder lesen.
Sonst niemand.
MrLunk
If you dont like what you see somewhere else, then dont go there !